VW Bus T2 |
4-Zylinder Boxermotor (im Heck)
Hubraum: 1600 - 1970 cm3
Leistung: 47, 50, 66, 68 und 70 PS
Höchstgeschwindigkeit: 107 - 130 km/h
Gesamtproduktion: ca. 2.465.000 Millionen |
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VW
Bus T2
(1967-1979)
"Der
geräumigste Porsche den wir je gefahren haben!"
schrieb die Zeitschrift "Gute Fahrt" im Juni
1968 über den neuesten Wurf von Volkswagen. Der Ausspruch
zielte ab auf die neue Doppelgelenk-Hinterachse sowie
die personenwagenähnliche Federungsabstimmung. Das
war längst nicht alles was der Neue zu bieten hatte,
doch erzählen wir die Geschichte von vorn:
Der Transporter Typ 2 T1 mit der geteilten Frontscheibe
war Mitte der Sechziger schon arg in die Jahre gekommen.
Insbesondere der 1965 vorgestellte Ford Transit jagte
den Wolfsburgern mit seiner größeren Ladefläche
und dem praktischen Frontmotor reihenweise die Kundschaft
ab.
An der Grundphilosophie des Nachfolge-Transporters T2
hatte sich trotzdem wenig geändert: Auch bei ihm
liefen luftgekühlte Boxermotoren im Heck. Doch das
Lastentier war insgesamt geräumiger und bot dem Fahrer
durch seine große Panoramascheibe einen guten Durchblick.
Der Innenraum war komfortabler gestaltet, es gab eine
Sicherheitslenksäule und ab 1971 die leistungsstärkeren
sogenannten Flachmotoren. Auch die Produktpalette war
vom Produktionsstart an größer: Kastenwagen,
Pritsche, Doppelkabine und Kombi sowie ab März 1968
ein Hochraumkastenwagen.
Die verbesserten Sicherheitsmaßnahmen zielten insbesondere
auf den US-Markt ab, so gab es ab 1972 ein vorderes "Deformationselement"
hinter der Stoßstange. Im Zuge weiterer Maßnahmen
konnten die VW-Ingenieure schließlich verkünden,
dass der T2 alle dreizehn amerikanischen PKW-Sicherheitsgesetze
erfülle. Die Anstrengungen waren nicht umsonst, gut
ein Viertel der "Bullis" wurde in die USA exportiert.
Dort avancierte der eigentlich als Transporter gebaute
Wagen immer mehr zum Freizeitmobil.
Diesen Trend identifizierte die Zeitschrift "Road
Test" bereits 1971 in Kalifornien: Mit seiner großen
Flexibilität könne sich jeder seinen Bulli so
gestalten, wie er ihn gerade brauche. Als Surfmobil, als
Cruising-Gefährt oder auch als Camper.
Den Trend, den liebevoll Bulli genannten VW nicht nur
fürs Gewerbe zu nutzen, erkannten auch die Deutschen.
Der Wohnmobilausbauer Westfalia stellte als erfolgreichster
Umbauer ca. 175.000 Camper auf Basis des T2 her. Daneben
gab es auch weitere Hersteller wie Syro, Teca und Karmann,
mit deren rollenden Wohnzimmern man die ganze Welt erfahren
konnte.
Mit dieser erfolgreichen Bilanz war VW's Werbespruch "Ein
Tip - schon nicht mehr geheim" eine wahre Untertreibung
für das praktische "Womo".
Was tat sich optisch? Nicht viel, die erste Serie "T2a"
wurde bis 1972 gebaut. Beim anschließenden "T2b"
wanderten die Blinker zur besseren Sichtbarkeit neben
das Lüftungsgitter, 1973 folgten auch die vergrößerten
Heckleuchten. Dicke "Eisenbahnstoßstangen"
unterstrichen das Sicherheitsbedürfnis der 70er.
Verschwunden waren ab 1972 auch der "Volkswagen"
- Schriftzug, die halbmondförmigen Lüftungsgitter
und die äußeren Einstiegsstufen.
Den Abgesang der Produktion bildeten 1978 fünf allradgetriebene
Versuchsfahrzeuge und ein 1600 mal produzierter Luxusbus,
den es nur in silberner Lackierung gab. Der mit dem Spitznamen
"Silberfisch" bekannt gewordene Bus ist heute
eine gesuchte Rarität.
Auch die Camping-Busse mit ihrer heute noch optimalen
Reisetauglichkeit sind sehr begehrt. Originale und unverbastelte
Exemplare zu finden ist eine schwierige Aufgabe. Pritschenwagen
und geschlossene Kastenwagen sind bereits extrem selten,
der harte Alltagseinsatz in Handwerk und Gewerbe hat sie
hinweggerafft. Hochraumkastenwagen erging es kaum besser,
nach einem harten Dasein bei Post und Polizei wurden sie
häufig zum Wohnmobil umgestrickt. Geholfen hat ihnen
das zweite Leben meist nichts, passten sie doch kaum in
eine deutsche Normgarage.
Viele Bullis sind heute in festen Händen, so dass
sich VW's Werbespruch wohl nicht mehr für alle Fans
wird erfüllen können: "Jeder sollte einen
haben!"
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