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  Freitag, 26. April 2024

 
 






















VW Bus T2
4-Zylinder Boxermotor (im Heck)
Hubraum: 1600 - 1970 cm3
Leistung: 47, 50, 66, 68 und 70 PS
Höchstgeschwindigkeit: 107 - 130 km/h
Gesamtproduktion: ca. 2.465.000 Millionen


VW Bus T2


(1967-1979)


"Der geräumigste Porsche den wir je gefahren haben!" schrieb die Zeitschrift "Gute Fahrt" im Juni 1968 über den neuesten Wurf von Volkswagen. Der Ausspruch zielte ab auf die neue Doppelgelenk-Hinterachse sowie die personenwagenähnliche Federungsabstimmung. Das war längst nicht alles was der Neue zu bieten hatte, doch erzählen wir die Geschichte von vorn:

Der Transporter Typ 2 T1 mit der geteilten Frontscheibe war Mitte der Sechziger schon arg in die Jahre gekommen. Insbesondere der 1965 vorgestellte Ford Transit jagte den Wolfsburgern mit seiner größeren Ladefläche und dem praktischen Frontmotor reihenweise die Kundschaft ab.

An der Grundphilosophie des Nachfolge-Transporters T2 hatte sich trotzdem wenig geändert: Auch bei ihm liefen luftgekühlte Boxermotoren im Heck. Doch das Lastentier war insgesamt geräumiger und bot dem Fahrer durch seine große Panoramascheibe einen guten Durchblick. Der Innenraum war komfortabler gestaltet, es gab eine Sicherheitslenksäule und ab 1971 die leistungsstärkeren sogenannten Flachmotoren. Auch die Produktpalette war vom Produktionsstart an größer: Kastenwagen, Pritsche, Doppelkabine und Kombi sowie ab März 1968 ein Hochraumkastenwagen.

Die verbesserten Sicherheitsmaßnahmen zielten insbesondere auf den US-Markt ab, so gab es ab 1972 ein vorderes "Deformationselement" hinter der Stoßstange. Im Zuge weiterer Maßnahmen konnten die VW-Ingenieure schließlich verkünden, dass der T2 alle dreizehn amerikanischen PKW-Sicherheitsgesetze erfülle. Die Anstrengungen waren nicht umsonst, gut ein Viertel der "Bullis" wurde in die USA exportiert. Dort avancierte der eigentlich als Transporter gebaute Wagen immer mehr zum Freizeitmobil.

Diesen Trend identifizierte die Zeitschrift "Road Test" bereits 1971 in Kalifornien: Mit seiner großen Flexibilität könne sich jeder seinen Bulli so gestalten, wie er ihn gerade brauche. Als Surfmobil, als Cruising-Gefährt oder auch als Camper.

Den Trend, den liebevoll Bulli genannten VW nicht nur fürs Gewerbe zu nutzen, erkannten auch die Deutschen. Der Wohnmobilausbauer Westfalia stellte als erfolgreichster Umbauer ca. 175.000 Camper auf Basis des T2 her. Daneben gab es auch weitere Hersteller wie Syro, Teca und Karmann, mit deren rollenden Wohnzimmern man die ganze Welt erfahren konnte.

Mit dieser erfolgreichen Bilanz war VW's Werbespruch "Ein Tip - schon nicht mehr geheim" eine wahre Untertreibung für das praktische "Womo".

Was tat sich optisch? Nicht viel, die erste Serie "T2a" wurde bis 1972 gebaut. Beim anschließenden "T2b" wanderten die Blinker zur besseren Sichtbarkeit neben das Lüftungsgitter, 1973 folgten auch die vergrößerten Heckleuchten. Dicke "Eisenbahnstoßstangen" unterstrichen das Sicherheitsbedürfnis der 70er. Verschwunden waren ab 1972 auch der "Volkswagen" - Schriftzug, die halbmondförmigen Lüftungsgitter und die äußeren Einstiegsstufen.

Den Abgesang der Produktion bildeten 1978 fünf allradgetriebene Versuchsfahrzeuge und ein 1600 mal produzierter Luxusbus, den es nur in silberner Lackierung gab. Der mit dem Spitznamen "Silberfisch" bekannt gewordene Bus ist heute eine gesuchte Rarität.

Auch die Camping-Busse mit ihrer heute noch optimalen Reisetauglichkeit sind sehr begehrt. Originale und unverbastelte Exemplare zu finden ist eine schwierige Aufgabe. Pritschenwagen und geschlossene Kastenwagen sind bereits extrem selten, der harte Alltagseinsatz in Handwerk und Gewerbe hat sie hinweggerafft. Hochraumkastenwagen erging es kaum besser, nach einem harten Dasein bei Post und Polizei wurden sie häufig zum Wohnmobil umgestrickt. Geholfen hat ihnen das zweite Leben meist nichts, passten sie doch kaum in eine deutsche Normgarage.

Viele Bullis sind heute in festen Händen, so dass sich VW's Werbespruch wohl nicht mehr für alle Fans wird erfüllen können: "Jeder sollte einen haben!"

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