Opel GT |
4-Zylinder in Reihe
Hubraum: 1100 cm3 und 1900 cm3
Leistung: 60 PS (1100) bis 90 PS (1900)
Höchstgeschwindigkeit: -
Verbrauch: -
Gesamtproduktion: 130.373 |
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Opel
GT
(1968-1973)
Auf
dem IAA-Stand von Opel stockte 1965 Besuchern wie Autojournalisten
der Atem: Der dort vorgestellte "Experimental-GT"
räumte mit dem behäbigen Familienkutschenimage
des Herstellers kräftig auf. Die schnittige Linie
mit versenkbaren Scheinwerfern sah aus wie eine kleine
Chevrolet Corvette. Verantwortlich für das frische
Design war Anatole Lapine, später Stylingchef bei
Porsche.
Tatsächlich ging der Sportler drei Jahre später
in Serie. Unterm feschen Blech verbarg sich simple Technik
aus dem Kadett B.: Starrachse und Trommelbremsen hinten,
Querblattfedern vorn sowie 90 PS aus 1,9 Litern waren
nicht gerade die Daten eines echten Überfliegers.
Doch gerade die einfache Technik aus dem Opel-Baukasten
sorgte dafür, dass auch der GT von sich sagen konnte:
"Opel, der Zuverlässige". So konnte auch
der niedrige Einstandspreis von 11.880 DM realisiert werden,
der allerdings noch durch eine Version mit der 1,1 Liter-Maschine
unterboten wurde, die mit 60 PS sehr schwächlich
motorisiert war. Die Sparversion hielt dann auch nur bis
zum Sommer 1970 durch - als Ersatz lancierte Opel dann
1971 die Einstiegsversion GT/J (Junior). Unter der Haube
des Einstiegsmodell tat der 1900er Motor seinen Dienst,
wirkte aber optisch aggressiver durch mattschwarze Stoßstangen
und Rallyestreifen auf den Flanken...
Nachdem es noch 1969 zwei Einzelstücke einer Targa-Version,
des sog. Aero-GT's gab, war keine Zeit mehr für weitere
Versionen oder Retuschen am Blechkleid: Nach fünfjähriger
Bauzeit und 103.373 Einheiten war 1973 endgültig
Schluss für den rassigen Opel.
Der Hauptabsatzmarkt USA verlangte nach neuen Sicherheitsvorkehrungen,
die sich mit der Karosserie des GT nicht erfüllen
ließen. Motormanagement und Karosseriestruktur hätten
komplett überarbeitet werden müssen. Dazu kam,
dass Renault den französischen Hersteller der Karosserie
Brissoneaux & Lotz (nur die Endmontage fand in Bochum
statt) aufkaufte. Die Gallier zeigten kein Interesse mehr
an einer Vertragsverlängerung, so dass die Rüsselsheimer
schließlich die Produktion einstellten und versuchten
mit dem Manta-A die Lücke zu füllen.
Und heute? Die Parkplatzrennen als verspoilertes Ungetüm
vor der Dorfdisco hat der GT längst hinter sich gelassen.
Als Oldtimer erfreut er sich großer Beliebtheit,
die Großserientechnik macht den kleinen Flitzer
zu einem soliden Auto mit einem interessanten Design.
Einige Tücken hat der Franco-Opel freilich für
Restaurierer zu bieten: Die gesamte Frontpartie ist aus
einem Stück gefertigt, viele Rundungen sorgen beim
Verzinnen und Verspachteln von Schweißungen für
Sorgen. Die Spaltmaße der Türen waren ab Werk
schon miserabel und wie für viele Opel der 50er bis
70er Jahre gilt auch hier: Die Ersatzteilversorgung ist
schlecht.
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